Das Glück lag heute nicht auf seiner Seite. Obwohl Florian Brungraber aus sportlicher Sicht mit der Bronzemedaille bei der Para-Triathlon-Weltmeisterschaft in Pontevedra (ESP) allen Grund zur Freude hat, lag die ganz große Sensation aber in der Luft.
Nach unter anderem drei Weltcupsiegen und EM-Silber ging es für Florian Brungraber (TriPower Freistadt, OÖ) heute noch einmal um Medaillen. Während sich auf den ersten Radkilometern nach 750m Schwimmen erwartungsgemäß der Favorit Jetze Plat in Führung setze kam es dahinter zu dem erwarteten Zweikampf zwischen Plats Landsmann Gert Schipper und dem Oberösterreicher. Nur wenige Meter trennte die beiden auf der 20km langen Handbikestrecke, die mit vielen „Speed Bumps“ nicht ungefährlich war. „Ich war bei einer mit allen drei Rädern in der Luft und auch die Kette ist mir rausgefallen. Auch die Trinkflaschenhalterung hat es mir von meinem Handbike runtergerissen“, so Brungraber über rasante Radstrecke.
Gemeinsam mit Schipper ging es in die zweite Wechselzone und schon auf der ersten Handbikerunde von dreien konnte der Mühlviertler seinen Kontrahenten überholen und sich von ihm rund 20 Sekunden absetzen. Schipper, der beim ersten Wechsel einen 10 Sekunden Penalty kassierte, löste diesen dann auch gleich ein. Nach dem Vize-Weltmeistertitel im Vorjahr in Abu Dhabi (VAE) lag die Verteidigung dessen in greifbarer Nähe. Doch dann passierte es: Am Übergang von einer abschüssigen Stelle zum Flachen zog es Brungraber den Reifen von der Felge. „Ich wusste nicht, was ich jetzt tun soll. Kann ich überhaupt weiterfahren?“, so die ersten Gedanken. Schipper zog an ihm vorbei, Brungraber riss den Schlauch ab und versuchte das Rennen auf der Felge zu Ende zu fahren. Wenige Meter später musste der Oberösterreicher aber erneut stehen bleiben. „Mir hat es das Felgenband, das noch drauf war, auf die Arme gepeitscht und dann musste ich auch dieses noch beseitigen.“ Ungefährdet ging es dann auf Platz drei mit kaputter Felge ins Ziel.
Was Brungraber da noch nicht wusste war, dass auch Favorit Jetze Plat mit einem Reifendefekt auf der Laufstrecke zu kämpfen hatte. So konnte Schipper Plat auf den letzten Metern vor dem Ziel noch abfangen und erstmals Gold holen.
„Sportlich hat es gepasst, ich bin da vorne dabei! Das Glück war heute nicht auf meiner Seite! Dennoch sind das ganz ganz wichtige Punkte für Paris. Das Pech von Plat kommt auch nicht oft vor. Wenn sowas aber nochmals passiert, weiß ich, dass ich in Schlagweite bin“, so Brungraber über sein letztes Saisonrennen.